Wie alles begann

Die Liebenthaler Wildpferde – Ergebnis eines Zuchtexperiments

Die Liebenthaler Pferde sind eine Rasse von Wildpferden, die ihren Ursprung in Deutschland haben. Sie wurden in den ab den 1960er Jahren von dem Verhaltensforscher Jürgen Zutz gezüchtet, der versuchte, durch Rückzüchtung aus alten Pferderassen das europäische Waldtarpan-Pferd wiederzubeleben. Zunächst im Bayerischen Wald, ab 1990 in Brandenburg, überließ er die Pferde auf einem ausgedehnten Grundstück sich selbst, um sie in ihrem natürlichen Verhalten zu studieren. Die Pferde entwickelten sich von Generation zu Generation und sahen dem Tarpan immer ähnlicher.

Nach dem Tod von Jürgen Zutz im Jahr 1996 übernahm die Gemeinde Liebenthal – heute ein Ortsteil der Stadt Liebenwalde im Landkreis Oberhavel, Brandenburg – die Verantwortung für die Herde. Zunächst durch einen für diesen Zweck gegründeten Verein, seit 2019 durch die Stiftung Liebenthaler Pferdeherde. Die „Mutterherde“ der Liebenthaler Pferde lebt in einem 80 Hektar großen Reservat in der Schorfheide in der Nähe der Gemeinde Liebenthal. Dort soll sie sich weiterhin weitgehend vom Menschen ungestört entwickeln können.